Normalobjektive

Normal-Objektive charakterisieren sich durch ihre Ähnlichkeit zum menschlichen Blickwinkel. Das bedeutet, die Perspektive, die sie bieten, ist dem natürlichen Sehen des menschlichen Auges sehr ähnlich. Dabei spielt nicht nur die Brennweite, sondern auch die Auflösung eine entscheidende Rolle.

Die Brennweite eines solchen Objektivs korrespondiert in der Regel mit der Diagonalen des jeweiligen Aufnahmeformats. Bei einem Standard-Kleinbildformat von 24mm x 36mm liegt die übliche Brennweite eines Normalobjektivs bei ungefähr 50 mm. Interessanterweise ergibt die tatsächliche Diagonale dieses Formats mithilfe des Satzes des Pythagoras nur etwa 43 mm. Da das Normalobjektiv jedoch den variierbaren Blickwinkel des menschlichen Auges nachahmen soll, hat sich in der Praxis eine Brennweite von 50mm für das Kleinbildformat etabliert. Brennweiten zwischen 40 - 60 mm werden ebenfalls als Normal-Objektive für dieses Format betrachtet.

Im Kontext digitaler Kameras, besonders bei Modellen außerhalb der Profiklasse, sind die Sensoren oftmals kleiner dimensioniert. Zum Beispiel hat die Nikon D80 einen Sensor mit den Maßen 23.6 x 15.8mm und einem Crop-Faktor von 1,5. Dies resultiert in einer "normalen" Brennweite von circa 33 mm, basierend auf der 50mm Brennweite des Kleinbildformats. Somit muss, um denselben "normalen" Blickwinkel wie im Kleinbildformat zu erreichen, bei digitalen Kameras mit einem kleineren Sensor (etwa 24 x 16mm) eine Brennweite von circa 33 mm verwendet werden. In der Praxis werden Brennweiten von 28 mm - 38 mm als Normalobjektive für digitale Kameras betrachtet.

Objektive mit einer Brennweite unter 28 mm werden als Weitwinkelobjektive klassifiziert, da sie einen erweiterten Bildausschnitt bieten. Bei Objektiven mit einer Brennweite über 38 mm, die das Motiv näher heranziehen, spricht man hingegen von Teleobjektiven.

Vorteile von Normal-Objektiven:

  • Natürliche Perspektive: Da die Brennweite von Normal-Objektiven dem menschlichen Auge ähnelt, wirken die aufgenommenen Bilder oft natürlich und unverzerrt.
  • Vielseitigkeit: Normal-Objektive sind für eine Vielzahl von Aufnahmesituationen geeignet, von Porträts bis zu Landschaften.
  • Lichtstärke: Viele Normal-Objektive bieten eine hohe Lichtstärke, was sie besonders in schwierigen Lichtverhältnissen nützlich macht.
  • Kompaktheit und Gewicht: Im Vergleich zu spezialisierten Objektiven wie Weitwinkel- oder Teleobjektiven sind Normal-Objektive oft leichter und kompakter.

Nachteile von Normal-Objektiven:

  • Begrenzte Kreativität: Im Vergleich zu Weitwinkel- oder Teleobjektiven bieten Normal-Objektive weniger Möglichkeiten für kreative Bildkompositionen.
  • Eingeschränkte Flexibilität: Ohne den Zoom-Bereich von Zoomobjektiven kann es erforderlich sein, die Position physisch zu ändern, um den gewünschten Bildausschnitt zu erhalten.
  • Mögliche Einschränkungen bei speziellen Aufnahmesituationen: Für spezialisierte Fotografie, wie extreme Landschaftsaufnahmen oder Wildlife-Fotografie, sind andere Objektive möglicherweise besser geeignet.

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