ISO Empfindlichkeit

Der ISO-Wert deines Fotoapparats zählt zu den drei essenziellen Einstellungen in der Welt der Fotografie. Er vermag nicht nur das Erscheinungsbild deiner Aufnahmen zu verändern, sondern auch ihre emotionale Tiefe und Wirkung. Doch was steckt wirklich hinter dieser geheimnisvollen ISO-Bezeichnung und welchen Einfluss hat sie auf deine Fotokunst? Es ist lobenswert, dass du als Neuling im Fotografiebereich nach solchem Wissen suchst. Ein bedeutender erster Schritt auf deinem Weg. In den folgenden Zeilen nehme ich dich mit in das Universum von ISO und zeige dir, wie du dieses Wissen nutzen kannst, um das Potenzial deiner Kamera voll auszuschöpfen.

ISO Wert, ISO Empfindlichkeit (International Organization for Standardization – ISO)

Wenn Du die Blende und die Belichtungszeit als das Salz und Pfeffer der Fotografie betrachtest, dann ist die ISO definitiv das Paprikapulver! Diese drei bilden das magische Trio der Belichtung. Also das bereits angesprochene Belichtungszeit

Die ISO-Empfindlichkeit ist, simpel ausgedrückt, wie sensibel Dein Kamera-Sensor auf einfallendes Licht reagiert. Stell Dir vor, Deine Augen könnten sich anpassen, um bei Kerzenschein ein Buch zu lesen, als wäre es Mittag - so ungefähr ist es, wenn Du die ISO raufdrehst.

Die ISO Empfindlichkeit

ISO - Dein lichtempfindlicher Partner in der Fotografie.

Aber wie bei allem gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Schauen wir uns das genauer an:

Vorteile von hoher ISO:

  • Du kannst auch in dunkleren Umgebungen ohne Blitz fotografieren – ideal für Überraschungspartys in schlecht beleuchteten Kellern.
  • Kurze Belichtungszeiten, die Dir gestochen scharfe Bilder von flinken Katzen oder ungeduldigen Kleinkindern ermöglichen.
  • Kein Stativ? Kein Problem! Mit einer hohen ISO kannst Du auch freihändig schießen.

Ist ein höherer ISO-Wert immer die bessere Wahl?

Definitiv nicht. Das Hochschrauben des ISO-Wertes geht stets mit bestimmten Nebenwirkungen einher. Bilder mit einem hohen ISO-Wert weisen oft eine markante Körnung auf, die als „Bildrauschen“ bekannt ist. Ein extrem verrauschtes Bild kann schnell unbrauchbar werden. Das Anpassen der Helligkeit über den ISO-Wert ist daher stets ein Balanceakt. Wo es geht, solltest du immer versuchen, die Helligkeit durch eine längere Belichtungszeit oder eine weit geöffnete Blende zu regulieren, um optimale Qualität zu gewährleisten. Doch manchmal sind diese Optionen leider keine Lösung, etwa wenn ein sich bewegendes Motiv durch längeres Belichten verschwimmt. Dazu in Kürze mehr.

Nachteile von hoher ISO:

  • Rauschen. Und ich meine nicht das Geräusch des Nachbarns durch die Wand, sondern dieses körnige Zeug, das Dein Bild übernimmt.
  • Die Bildschärfe leidet. Hohe ISO kann dazu führen, dass Deine Fotos etwas von ihrer knackigen Schärfe verlieren.
  • Farben können weniger satt und lebendig wirken. Es ist ein bisschen so, als würde man den Kontrast runterdrehen.

Aber hey, in der Fotografie – wie im Leben – geht es oft um Kompromisse. Und manchmal muss man einfach die ISO raufdrehen, um den Moment festzuhalten!

Das Wesen der ISO: Was genau macht sie?

Die ISO regelt, wie sensibel dein Kamera-Sensor auf das einfallende Licht reagiert. Sie ist der unsichtbare Verstärker, der im Hintergrund agiert, wenn es darum geht, deinem Bild mehr Helligkeit zu verleihen. Je höher die ISO, desto lichtempfindlicher ist der Sensor – und desto kürzer kann deine Belichtungszeit oder kleiner die Blende sein. Stell es dir vor wie einen lichtsensiblen Superhelden: Bei Dunkelheit zeigt er seine wahren Fähigkeiten!

Ein Überblick über ISO-Werte in ganzen Schritten:

25 – 50 – 100 – 200 – 400 – 800 – 1600 – 3200 – 6400 – 12800 – 25600 und weiter. Aber Vorsicht: Je höher der ISO-Wert, desto mehr Superkräfte setzt du frei – und das kommt mit Nebenwirkungen!

Um es mal humorvoll auszudrücken: Hohe ISO-Werte lassen dich wie ein Ninja bei schwachem Licht fotografieren. Du kannst bei geringem Licht schneller "zuschlagen" und das Objekt deiner Begierde praktisch im Dunkeln "einfrieren"!

Die Kehrseite des ISO

Wie bei jedem Superhelden gibt es eine Schwachstelle. Bei der ISO ist es das ungeliebte Bildrauschen. Wenn du den ISO-Wert zu sehr erhöhst, schleicht sich dieses Rauschen in dein Bild, und Feinheiten könnten in einem Meer aus Pixel-Körnern ertrinken. Ein verwackeltes Bild ist wie eine verschwommene Erinnerung – irgendwie da, aber nicht wirklich scharf. Daher: Bevor du das Risiko eines verwackelten Bildes eingehst, dreh die ISO lieber hoch. Dank moderner Software lässt sich Bildrauschen nachträglich reduzieren, wohingegen Verwackelungen eher die Party-Crasher deiner Fotografie sind.

Mit KI-Entrauschen störendes Bildrauschen einfach entfernen.

Empfohlene Software für erstklassiges Entrauschen deiner Bilder: Wenn du bereits Adobe Lightroom für die Fotoverwaltung verwendest – was ich wärmstens empfehle – dann profitierst du von der integrierten Funktion namens verbessern. Diese findest du im Foto-Menü. Eine weitere hervorragende Option ist Topaz DeNoise AI, das sowohl einzeln als auch im Imagequality Bundle mit Sharpen AI und Gigapixel AI erhältlich ist. Zudem gibt es Topaz PhotoAI, welches alle drei Tools kombiniert. Und natürlich dürfen wir DxO nicht vergessen – ebenfalls ein Spitzenreiter in Sachen Entrauschen.

Ein guter Rat? Investiere in ein Stativ! Es gibt deinen Aufnahmen die nötige Stabilität, sodass du die ISO niedrig halten kannst. ISO 100 oder sogar 50, wenn deine Kamera es zulässt, sind wie ein ruhiger, sonniger Tag: alles klar, scharf und ohne unerwünschtes Rauschen. Solch niedrige ISO-Werte sind perfekt, wenn du in hellem Licht fotografierst und trotzdem ein wenig Bewegung im Bild festhalten möchtest.

Beispiele zum Thema ISO

ISO 100

Blende: f/4, Verschluss: 1/10s, ISO 100

ISO 3200

Blende: f/4, Verschluss: 1/320s, ISO 3200

ISO 6400

Blende: f/4, Verschluss: 1/640s, ISO 6400

ISO 12800

Blende: f/4, ISO 12800

ISO 51200

Blende: f/4, ISO 51200

ISO 10240

Blende: 1/4, ISO 102400

Am besten dun klickst die Bilder an, um sie zu vergrößern, damit Du die Details besser erkennen kannst.

Merke Dir:
  • Je höher die ISO Empfindlichkeit, desto schlechter wird die Bildqualität im Detail (unschärfer, kontrastarm) und desto mehr Bildrauschen wird Dein Foto aufweisen.
  • Je niedriger die ISO, desto besser wird Deine Bildqualität im Detail (schärfer, kontrastreicher) und desto rauschfreier Dein Foto

Welche Rolle spielt die ISO in modernen Kameras?

Die Technologie hat in den letzten Jahren einen enormen Sprung gemacht. Kameras, die heute auf dem Markt sind, können mit hohen ISO-Werten wie ISO 1600 und mehr problemlos umgehen. Bei meiner ersten digitale Spiegelreflexkamera die Nikon D80, ich glaube es ist mittlerweile, 18 Jahre her, war bei ISO 1600 ein auffälliges Bildrauschen zu beobachten. Die Qualität dieser Fotos war eher für dokumentarische Zwecke geeignet.

Vergleicht man das mit meinen aktuellen Kameras Nikon D850, oder Z7, die mittlerweile auch schon seit einigen Jahren auf dem Markt sind, erkennt man den technologischen Fortschritt. Selbst bei einem ISO-Wert von 12800 erhalte ich annehmbare Ergebnisse.

Ein interessantes Detail ist, dass größere Sensoren generell ein geringeres Rauschen aufweisen. Das bedeutet, Kameras mit einem Vollformatsensor sind in Bezug auf Bildrauschen bei hohen ISO-Werten im Vorteil.

Ein Blick in die Fotogeschichte zeigt, dass sich Fotografen auch in der analogen Ära mit der ISO-Empfindlichkeit auseinandersetzen mussten. Hierbei war oft von ASA die Rede, die die Filmempfindlichkeit anzeigte. Üblich waren ASA 100 Filme für Tageslichtaufnahmen. Ab einem Wert von ASA 200 trat bereits ein sichtbares Rauschen auf. Ein einmal in die Kamera eingelegter Film bestimmte dann den ASA-Wert für die gesamte Filmrolle – ein klarer Kontrast zur Flexibilität der heutigen digitalen Fotografie, wo für jedes Foto ein anderer ISO-Wert gewählt werden kann.

Ein Ratschlag für bessere Aufnahmen:

Falls deine Kamera die Option bietet, aktiviere die ISO-Automatik. Entgegen mancher Ratschläge hat diese Funktion durchaus ihre Vorteile. Insbesondere in Momenten, in denen du ein Bild möglicherweise wegen einer nicht stabilen Handhaltung verlierst. Einige Testaufnahmen können dir helfen, deinen persönlichen Grenzwert für die ISO-Einstellung zu finden. Setze diesen dann als Obergrenze in deiner Kamera.

Beim Fotografieren in der Zeitautomatik (A, AV) kann die automatische ISO-Anpassung in Kombination mit einer sorgfältig ausgewählten Blendenöffnung wunderbare Ergebnisse liefern. Bei sich schnell bewegenden Motiven sollte die Belichtungszeit entsprechend angepasst werden. In diesen Fällen kann die Regel der Kehrwert-Belichtung je nach Brennweite nicht sinnvoll sein, da kürzere Belichtungszeiten erforderlich sind.

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